ACHTUNG! SARKASMUS!!

Heute war wunderschönes Wetter in Heavenstown. Eine halbe Stunde vor meiner Abfahrt in die Firma gingen die Sirenen. Das kommt halt mal vor, das die Feuerwehr auch mitten am Tag raus muss. Bei meiner Abfahrt erfuhr ich den Grund für den Feuerwehreinsatz. Irgendwer wollte dem Fels alle Ehre machen und nahm das Lied

von Van Halen zu wörtlich.

Ist dann besonders schön, wenn man den eigentlichen kurzen Weg zur Arbeit verdoppelt bekommt.

Ist schön, wenn man Menschen zwingt die Überreste von einem einzusammeln und in einem orangefarbenen Sack zu stecken.

Ist schön, wenn man sich so um seine Mitmenschen „bemüht“.

Ich könnte es verstehen, wenn man sich vergiftet, sich ertränkt, sich erstickt an Autoabgasen, sich erschießt, sich erhängt. Ich finde es einfach unverschämt, dass man durch den selbst ersehnten Tod, andere Belastet.

Es sind nicht nur die Hinterbliebenen, die oft nichts ahnend, von dem Freitod einer Person überrascht werden.

Nein, diese Person heute hat ganze Arbeit geleistet. Die Feuerwehr durfte seine/ihre Teile einsammeln. Der Verkehr durfte in dieser Zeit die „Unglücksstelle“ (was für ein Wort in diesem Zusammenhang) nicht passieren. Der öffentliche Personennahverkehr musste ebenfalls gestoppt werden. Wer heute unbedingt nach Malle fliegen wollte, hatte eben Pech gehabt, denn der Flieger war vermutlich weg, weil der Zug nicht fahren durfte. (Oha, jetzt trieft es nur so an Sarkasmus).

Auf diesem Wege möchte ich mich recht herzlich bei dieser Person bedanken. Es macht Spaß solche Mitmenschen gehabt zu haben.

Sorry, aber langsam kotzt es mich wirklich an. Es gibt so viele Möglichkeiten. Warum muss es immer wieder der Fels sein? Ist da irgendein Kick dabei, wenn man am Ende des Lebens einen 200 Meter hohen Felsen runter springt? Gibt es ein befriedigendes Gefühl in der Multiplikation von Masse, Höhe und Fallgeschwindigkeit auf dem Felsen aufzuschlagen und die Körpermasse in mehrere Teile zu zerlegen und diese dann irgendwo in der Felswand verteilt sind?

Ich weiß es nicht.

Könnte ja sein.

Mir bleibt nur ein Kopfschütteln.

Ende des Sarkasmus.

Veröffentlicht von madeinheaven1

Ich finde es interessant andere Menschen und andere Meinungen zu erfahren. Madeinheaven gab es bei Blog.de, blogigo und im Gedankenparadies. Wer glaubt mich zu (er)kennen darf mir gerne einen Kommentar hinterlassen.

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9 Kommentare

      1. Sag ich doch. Pulsadern aufschneiden, erhängen, Gift. Nein, die müssen noch einmal voll aufdrehen.

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  1. Also ich finde, es macht doch keinen Unterschied, ob einer vom Felsen springt oder mit aufgeschnittenen Pulsadern in der Badewanne liegt. Immer wird er oder sie von jemandem gefunden. Emotional ist es vermutlich sogar „besser“ ein Sanitäter, der überhaupt keine Verbindung zu diesem Menschen hat, findet ihn, als beispielsweise die nächsten Angehörigen.

    Menschen, die nicht mehr leben möchten, geht es offenbar so schlecht, dass es für sie keinen anderen Ausweg mehr gibt. Sie denken dann wahrscheinlich eher nicht darüber nach, was wohl die anderen denken oder empfinden. Die haben ganz andere Sorgen….

    Liebe Grüsse

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    1. Ähm, theoretisch hast du vielleicht Recht. Praktisch sieht es so aus, dass 4 Feuerwehrleute an der Felswand entlang suchen und die Einzelteile des Springers einsammeln. Da kann es auch mal vorkommen, dass man nicht alles findet und ein Arm, ein Bein, erst beim nächsten Springer gefunden wird. Es gibt Feuerwehrmänner, die gehen damit wirklich sarkastisch um. Sie erzählen von zerschmetterten Köpfen, aus denen die Hirnmasse austritt. Von Geschtern, an denen sich die Vögel bereits sättigten. Da macht man sich als “ Normalo“ keine Gedanken. Für die „Einsammler“ sind solche „Erzählungen“ überlebenswichtig, denn durch das darüber sprechen, reden sie es sich von der Seele.
      Klar findet jemand einen Selbstmörder. Es kommt allerdings nicht so gut an, wenn die Einzelteile eingesammelt werden müssen. In der Zeit der „Sammlung“ darf dort kein Verkehr sein. Da ist der kleine, aber feine Unterschied. Der Sprung ist der sichere Tod. Deshalb wird er ,leider, zu oft gemacht.

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